Guten Abend allerseits. Ich vertrete die Gruppe Nobunaga aus Loctudy. Heute Abend sprechen wir über ein wichtiges und komplexes Thema: den Umgang mit Schmerzen, insbesondere im Bereich der Rheumatologie.
Wir sprechen nicht nur über eine einzelne Art von Schmerz, sondern über verschiedene Schmerzarten, die wir begegnen, insbesondere entzündliche Schmerzen, mechanische Schmerzen und vor allem chronische Schmerzen. In der Sprechstunde kommen etwa acht von zehn Patienten wegen Schmerzen. Diese Schmerzen sind oft multifaktoriell und erfordern eine multidisziplinäre Behandlung.
Unsere heutigen Vorträge spiegeln diesen multidisziplinären Ansatz wider. Jeder Redner wird in der Sprache sprechen, die ihm am besten liegt, um der sprachlichen Vielfalt unseres Publikums (Französisch-, Deutsch- und Luxemburgersprachige) gerecht zu werden.
Sie können Ihre Fragen live über einen auf dem Bildschirm eingeblendeten Fragebogen stellen. Wir werden versuchen, diese am Ende der Vorträge zu beantworten. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, die Veranstaltung zu bewerten, um uns bei der Verbesserung zu unterstützen.
Programm
Wir beginnen mit den entzündlichen Schmerzen in der Rheumatologie, gefolgt von den mechanischen Schmerzen, präsentiert von Rheumatologen. Anschließend sprechen unsere zuständigen Pflegekräfte über Teamarbeit und die Bedeutung der Patientenbetreuung bei chronischen Erkrankungen.
Wir behandeln die chronischen Schmerzen zunächst aus der Sicht der Wirbelsäulenklinik für mechanische Schmerzen und dann aus der rheumatologischen Abteilung für entzündliche Schmerzen.
Eine Schmerztherapeutin wird über den Umgang mit chronischen Schmerzen sprechen, gefolgt von einer Psychologin, die das Konzept der psychologischen Resilienz vorstellt.
Abschließend gibt es eine Präsentation zur Anwendung und Rolle der Hypnose in der Schmerztherapie.
Erste Präsentation – Entzündliche Schmerzen:
Dr. Nathalie Guichard, Rheumatologin an den Robert Schuman Krankenhäusern, erklärt:
Entzündliche Rheumatische Erkrankungen, oder Arthritis, sind Krankheiten, die eine Entzündung der Gelenke verursachen, die sich durch Schmerzen und manchmal Schwellungen äußert. Diese Schmerzen treten oft schnell (innerhalb weniger Wochen) auf, im Gegensatz zur Arthrose, die durch eine allmähliche Abnutzung im Alter entsteht.
Ein Warnzeichen sind nächtliche Schmerzen, die beim Aufwachen vorhanden sind, begleitet von einer lang anhaltenden morgendlichen Steifigkeit, die sich durch Bewegung bessert. Im Gegensatz dazu verschlimmern sich die Schmerzen bei Arthrose im Tagesverlauf und bessern sich in Ruhe.
Es gibt verschiedene Arten von Arthritis:
- Polyarthritis kann Menschen jeden Alters betreffen und zeichnet sich durch Entzündungen mehrerer Gelenke aus, die ohne Behandlung zu Gelenkschäden und Deformierungen führen können.
- Spondyloarthritis betrifft vor allem junge Männer unter 40 Jahren, mit Schmerzen an der Wirbelsäule und nächtlichen Aufwachschmerzen. Die Diagnose erfolgt mittels MRT.
- Polymyalgia rheumatica tritt meist bei Menschen über 60 auf, mit schnellen Schmerzen und Steifigkeit in Schultern und Hüften, begleitet von einer Entzündung im Blutbild.
Die Behandlung zielt darauf ab, Entzündung und Schmerzen mit geeigneten Medikamenten zu reduzieren.
Multidisziplinärer Ansatz
Ein einfacher Medikamentenwechsel reicht oft nicht aus. Die Behandlung muss ganzheitlich und interdisziplinär erfolgen, besonders bei komplexen chronischen Schmerzen wie in der Wirbelsäulenklinik.
Zweite Präsentation – Psychologischer Aspekt chronischer Schmerzen
Dr. Pascal Hens, Psychologe und Psychotherapeut, spricht über den psychologischen Umgang mit chronischen Schmerzen und das Konzept der Resilienz.
Schmerzen werden nicht immer proportional zum klinischen Befund erlebt. Manche Personen leiden mehr oder weniger stark, abhängig von ihrer psychischen Verfassung. Zwei Faktoren verschlechtern die Schmerzerfahrung besonders:
- Katastrophisieren: Die Tendenz, immer das Schlimmste zu denken, Vertrauen zu verlieren und sich machtlos zu fühlen.
- Depression: Eine Stimmungsstörung mit Interessenverlust, geringem Selbstwertgefühl und Hoffnungslosigkeit.
Diese Faktoren beeinflussen Schmerz emotional, verhaltensbezogen, kognitiv und physiologisch. Studien mit funktioneller MRT zeigen, dass sie die Hirnaktivität in Schmerzregionen verändern.
Psychologische Resilienz
Resilienz ist die Fähigkeit, sich an Widrigkeiten anzupassen und sich zu erholen. Sie kann die Schmerzverarbeitung positiv beeinflussen.
Zur Förderung der Resilienz ist es wichtig:
- Emotionen zu erkennen und zu verstehen.
- Negative Denkmuster zu verändern.
- Stress zu bewältigen und nicht ständig auf den Schmerz zu fokussieren.
- Soziale Netzwerke und Kommunikation zu stärken.
- Psychologische Werkzeuge wie Entspannung, Achtsamkeit und Humor zu nutzen.
Fazit
Psychologische Ansätze und Techniken wie Hypnose sind vielversprechende Ergänzungen in der Behandlung chronischer Schmerzen.
Diese Ansätze sollten in einen ganzheitlichen Behandlungsplan eingebettet sein und in enger Zusammenarbeit mit medizinischem Fachpersonal erfolgen.