Politik zum Management von unerwünschten Ereignissen (Barrierefreih)

Politikbezogene Verfahren: Prozedur zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen.

Politik genehmigt vom HRS-Lenkungsausschuss am 7. Mai 2020, Überprüfungsdatum: 13. Juni 2022, Überprüfungsdatum: 05.01.2023.

Inkrafttreten im Mai 2020, Überprüfungsdatum: 10.02.2022, Überprüfungsdatum 05.01.2023, Freigabedatum 16.01.2023 durch CoDirMed und GD.

Überprüfungsmechanismus: Systematische Überprüfung der Prozesse und Dokumente gemäß den HRS-Dokumentenmanagementgrundsätzen, unter Berücksichtigung der Entwicklung von (inter)nationalen Vorschriften und Empfehlungen und/oder Änderungen in unseren internen Prozessen. Andernfalls erfolgt die Überprüfung gemäß dem gelenkten Dokumentenmanagement.

Leitende Prinzipien

Die Politik zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen ist mit dem globalen Risikomanagement verbunden, das von der Generaldirektion der Hôpitaux Robert Schuman durchgeführt wird.

Diese zielt auf die Entwicklung einer partizipativen Pflegesicherheitskultur ab, mit dem Ziel, von Risikosituationen zu lernen und gleichzeitig die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter zu gewährleisten.

Diese Politik soll die Modalitäten für den Umgang mit unerwünschten Ereignissen festlegen und beruht auf den folgenden Grundprinzipien:

Die Sicherheit von Patienten und Mitarbeitern ist eine ständige Priorität in den Hôpitaux Robert Schuman. Die Sicherheit der Pflege wird niemals zugunsten einer höheren Rendite vernachlässigt. Die HRS-Generaldirektion unterstützt eine Sicherheitskultur und ermutigt die Mitarbeiter, alle Vorfälle zu melden. Gemeldet werden insbesondere

  • Beinahe-Ereignis: Ein Ereignis, das eine Gefahr für den Patienten/die Begleitpersonen/das Personal hätte darstellen können, das aber letztendlich keine Konsequenzen nach sich gezogen hat. Wenn sich dieses Ereignis wiederholen würde, könnte es zu Konsequenzen kommen.
  • Unerwünschtes Ereignis: Ereignis, das zu einem Schaden für den Patienten / die Begleitpersonen / das Personal geführt hat. Die Folgen können materieller, physischer, psychologischer, finanzieller oder anderer Art sein.
  • Sentinel-Ereignis: Ein Ereignis, das einen Schaden für den Patienten / die Begleitpersonen / das Personal verursacht hat und dessen Folgen der Tod, ein dauerhafter Schaden oder ein vorübergehender, aber schwerwiegender Schaden sind. Es wird auch als schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis (sentinel event) bezeichnet.

Der Umgang mit unerwünschten Ereignissen verfolgt in erster Linie ein pädagogisches Ziel und dient der kontinuierlichen Verbesserung. Die Mitarbeiter werden über aufgetretene Fehler informiert, erhalten Feedback zu den eingeleiteten Maßnahmen und diskutieren mögliche Massnahmen zur Vermeidung von Fehlern. Fehler führen zu Veränderungen mit regelmäßigen Verbesserungsmassnahmen.

Meinungsäusserung Die Mitarbeiter äußern sich frei, wenn sie eine Situation beobachten, die einem Patienten schaden könnte, und zögern nicht, die Vorgesetzten zu den Sicherheitsmaßnahmen zu befragen.

Das Prinzip der „Just Culture“: Die Generaldirektion verpflichtet sich, keine Disziplinarverfahren gegen Fachkräfte einzuleiten, die ein unerwünschtes Ereignis oder eine Risikosituation melden, unabhängig davon, ob sie daran beteiligt waren oder die Situation beobachtet haben. Dies gilt jedoch nicht für vorsätzliche oder wiederholte Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften.

Einbeziehung der Vorgesetzten: Die Vorgesetzten loben Mitarbeiter, die sich an die Regeln der Sicherheit in der Pflege halten, und berücksichtigen Vorschläge der Mitarbeiter zur Verbesserung der Pflegesicherheit. Sie lassen wiederkehrende Probleme der Pflegesicherheit nicht außer Acht.

Der Meldeprozess muss so umfassend wie möglich sein, um die Identifizierung aller mit der Krankenhaustätigkeit verbundenen Risiken zu ermöglichen und zu verhindern, dass sich diese Risiken wiederholen. Jede Meldung und jede Analyse wird sachlich und methodisch unter Wahrung der Vertraulichkeit der Daten behandelt.

Um psychosozialen Risiken vorzubeugen und sie zu bewältigen, wird Personen, die in ein unerwünschtes Ereignis verwickelt sind und psychisch leiden, Unterstützung angeboten.

Ziele

Die übergeordneten Ziele des Managements von unerwünschten Ereignissen sind:

  • Verbesserung der Qualität und Sicherheit der Patientenversorgung
  • Verbesserung der Sicherheit aller Berufstätigen
  • Entwicklung einer Kultur der kontinuierlichen Verbesserung
  • Unerwünschte Ereignisse verhindern und reduzieren

Referenzrahmen/Rechtsrahmen

  • Gesetz vom 8. März 2018 über die Krankenhauseinrichtungen und die Krankenhausplanung
  • The Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission (COSO) – version 2017 Enterprise Risk Management – Integrated Framework
  • Akkreditierung Kanada, 2020, Erforderliche Organisationspraktiken
  • Weltgesundheitsorganisation (WHO), Global priorities for patient safety research, Genf, 2009
  • FHOS: Die gründliche Ereignisanalyse, ICSI; Hefte zur industriellen Sicherheit, Nr. 2014-04

Anwendungsbereich

Diese Richtlinie gilt für alle HRS-Fachkräfte und -Partner und bezieht sich auf alle Aktivitäten.

Definitionen

Vgl. Prozedur zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen.

Verantwortlichkeiten

Die Rollen, Verantwortlichkeiten und Pflichten der verschiedenen Akteure bei der Umsetzung dieser Politik sind wie folgt definiert:

Verwaltungsrat (VR)

  • unterstützt die Politik des Umgangs mit unerwünschten Ereignissen im Rahmen der strategischen Schwerpunkte zur Patientensicherheit und Sicherheitskultur.
  • Wird vom CEAQPH (Comité d’évaluation et d’assurance qualité des prestations hospitalières) vierteljährlich über die unerwünschten Zwischenfälle und jährlich über die prioritären Themen informiert, die sich aus den Ergebnissen der unerwünschten Ereignisse ergeben, die in den HRS Sicherheitsplan integriert sind.

Direktion

  • Integriert die Politik zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen in die strategischen Schwerpunkte zur Patientensicherheit und Sicherheitskultur.
  • Entgegennahme von Empfehlungen zu unerwünschten Ereignissen durch die Abteilung Q&R und Identifizierung derjenigen, die umgesetzt werden sollen, unter Berücksichtigung der Durchführbarkeit und der Auswirkungen auf die personellen, finanziellen, materiellen und informationellen Ressourcen.
  • Erhält vierteljährlich Ergebnisse, identifizierte Risiken sowie lokale und systemische Maßnahmen, die von der Q&R-Abteilung umgesetzt wurden.
  • Validiert jährlich die vorrangigen Themen, die aus den Ergebnissen unerwünschter Ereignisse hervorgehen, um sie in den HRS Sicherheitsplan aufzunehmen.

Ausschuss für die Bewertung und Qualitätssicherung von Krankenhausleistungen (CEAQPH)

  • Erhält vierteljährlich die Ergebnisse, die identifizierten Risiken und die eingeleiteten lokalen und systemischen Maßnahmen.
  • Erhält jährlich die Schwerpunktthemen, die sich aus den Ergebnissen unerwünschter Ereignisse ergeben, die in den HRS Sicherheitsplan aufgenommen wurden.
  • Priorisiert die Verbesserungsmaßnahmen im Zusammenhang mit unerwünschten Ereignissen, die umgesetzt werden sollen.
  • Legt dem Verwaltungsrat einen vierteljährlichen Bericht vor.

Medizinischer Beirat

  • Unterstützt die institutionelle Politik im Bereich des Umgangs mit unerwünschten Ereignissen.
  • Erleichtert die Verbreitung von politikrelevanten Informationen.

Weiterbildung

  • Unterstützt     die     Abteilung     für     Qualität     & Risikomanagement bei richtlinienbezogenen Schulungsprogrammen.

Direktoren

  • sorgen für die Verbreitung, Förderung und Einhaltung dieser Politik in allen administrativen und klinischen Einheiten, für die sie verantwortlich sind.
  • Arbeiten mit der Personalabteilung, der medizinischen Akademie, den Referenten für Pflegepraktikanten und dem Direktionssekretariat zusammen, um sicherzustellen, dass jeder Konsiliararzt, Arzt in Ausbildung, Medizinstudent, Praktikant und externe Beteiligte, der sich in der Einrichtung vorstellt, über die Mittel über diese Politik informiert wird: „Paket“ neuer Mitarbeiter, neuer Arzt/MEVS, Bekanntmachung dieser Politik auf der HRS-Website.
  • Beteiligen sich bei Bedarf an der Analyse unerwünschter Ereignisse.
  • Validieren systemische Korrekturmaßnahmen, bevor sie ggf. eingeführt werden.
  • Nehmen ggf. an der Weitergabe von Informationen im Zusammenhang mit unerwünschten Ereignissen teil.
  • Erhalten    und    verfolgen   die    Indikatoren    für    das Management      von unerwünschten Ereignissen über die Abteilung Q&R

Mittleres Management (Führungskräfte, Abteilungsleiter, Referenten)

  • als Vorbild für die Einhaltung der Verfahren zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen fungieren.
  • ermitteln und melden den Bedarf an Schulungen, die für den Umgang mit unerwünschten Ereignissen relevant sind.
  • Stellen sicher, dass die Prozeduren zu unerwünschten Ereignissen von ihren Kollegen, Teams, Praktikanten, Studenten, Ärzten, Unterbehandlern und anderen Beteiligten eingehalten werden.
  • Nehmen an Analysen unerwünschter Ereignisse teil oder führen sie durch
  • Validieren lokale Korrekturmaßnahmen, bevor sie ggf. umgesetzt werden.
  • Nehmen an der Weitergabe von Informationen im Zusammenhang mit unerwünschten Ereignissen über die Dienstbesprechungen teil
  • Erklären und begleiten und beaufsichtigen bei Bedarf den Patienten, den Besucher und den externen Mitarbeiter bei der Meldung von unerwünschten Ereignissen.Entwickeln Austausch und Gruppenarbeit, um Sicherheitsprobleme zu lösen und gute Praktiken weiterzugeben.
  • Berichten ihrem Vorgesetzten über die Anzahl der bearbeiteten/in unerwünschten Ereignisse der Abteilung, die ermittelten Verbesserungsmassnahmen und Blockaden.

HRS-Mitarbeiter

  • Melden erkannte oder beobachtete unerwünschte Ereignisse.
  • Halten sich an die Verfahren zu unerwünschten Ereignissen.
  • Berichten den zuständigen Personen über alle Schwierigkeiten, die bei der Anwendung der Verfahren auftreten.
  • Beteiligen sich ggf. an der Behandlung unerwünschter Ereignisse und bringen Verbesserungsvorschläge ein.
  • Nehmen ggf. an der Weitergabe von Informationen im Zusammenhang mit unerwünschten Ereignissen teil.
  • Erklären und begleiten und beaufsichtigen bei Bedarf den Patienten, die Betreuungsperson und den externen Mitarbeiter der Abteilung bei der Meldung unerwünschter Ereignisse.

Vigilanz-Referenten

  • Stellen sicher, dass Bottom-up- und Top-down-Meldungen aus ihren Vigilanzbereichen gehandhabt werden.
  • Melden den nationalen Stellen gemäß den geltenden Verfahren (Pharmakovigilanz-, Materialovigilanz-, Reaktovigilanz- und Hämovigilanzverfahren, Identitätsvigilanz) Nehmen ggf. an der Analyse unerwünschter Ereignisse teil.
  • Fördern Aktivitäten zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen.
  • Verfolgen Indikatoren zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen.
  • schlagen dem CEAQPH Pläne für Präventionsmaßnahmen in Bezug auf Vigilanz vor

Beauftragte/r für Beschwerden und Reklamationen

  • Erstellt und aktualisiert Prozeduren und andere Dokumente zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen gemäß den (inter)nationalen Empfehlungen.
  • Gewährleistet beratende Unterstützung für alle Personen, die von dieser Politik betroffen sind, und nutzt positive Botschaften, um die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten.
  • Unterstützt den Vorstand, die Direktoren, das mittlere Management und die HRS-Fachleute proaktiv bei der Förderung der Politik.
  • sorgt für die Schulung von HRS-Fachkräften in Bezug auf diese Politik, Verfahren, Analysemethoden, Offenlegung und andere begleitende Dokumente.
  • Gewährleistet den Schritt der Bewertung unerwünschter Ereignisse.
  • Überwacht die Behandlung und koordiniert bei Bedarf eine systemische AnalyseKoordiniert die Nachverfolgung der Maßnahmen, die bei der Analyse schwerwiegender unerwünschter Ereignisse validiert wurden, um eine systemische Sicht auf die Faktoren zu erstellen, die zum Auftreten von unerwünschen Zwischenfällen beitragen.
  • Beteiligt sich ggf. an der Weitergabe von Informationen im Zusammenhang mit unerwünschten Ereignissen.
  • Erstellt vierteljährlich die Indikatoren zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen.
  • Präsentiert dem Vorstand vierteljährlich die Ergebnisse, die identifizierten Risiken und die ergriffenen Maßnahmen.
  • Schlägt dem Vorstand jährlich die Aufnahme von Schwerpunktthemen, die sich aus den Ergebnissen unerwünschter Ereignisse ergeben, in den Sicherheitsplan vor.

Verbreitung

Dokument, das über das elektronische Dokumentenverwaltungssystem Vdoc Document Management System (Vdoc) an alle HRS-Fachleute verteilt wurde. Management (Open).