WILLKOMMENSBROSCHÜRE Neonatologie (Barrierfreiheit)

Liebe Eltern,

Wir freuen uns und gratulieren Ihnen zur Geburt Ihres Babys. Dieses wurde soeben in der Abteilung für Neonatologie aufgenommen, wo eine spezialisierte Betreuung gewährleistet ist. Gerne überreichen wir Ihnen diese Broschüre, deren Zweck darin besteht, Ihnen nützliche Informationen über die Versorgung Ihres Babys und die Funktionsweise der Abteilung zu vermitteln. Wir hoffen, dass diese umfassende Auskunft zu Ihrem Wohlbefinden bei uns beiträgt.

Selbstverständlich sind wir weiterhin für Sie da und beantworten gern alle Ihre Fragen.

Das Team der Abteilung für Neonatologie.

Ihr Baby

…………………………………………………….…
ist geboren am …………………………………………………
um …………………… Uhr und …………………… Minuten.
Es wiegt ……………………… Gramm und ist ……………………… cm groß.
Sein Kopfumfang beträgt ……………………… cm.

Die Abteilung für Neonatologie

Die Abteilung für Neonatologie des Fachbereichs „Frauenheilkunde, Mutter und Kind“ der Hôpitaux Robert Schuman nimmt frühgeborene Kinder ab der 32. Schwangerschaftswoche mit einem Geburtsgewicht über 1.500 g auf, sowie Neugeborene mit Anpassungsschwierigkeiten oder anderen gesundheitlichen Problemen. Die stationäre Behandlung Ihres Babys in der Abteilung für Neonatologie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung und Versorgung auf dem neuesten Stand der Technik. Ihre Anwesenheit und Ihr Kontakt zum Baby werden dringend empfohlen und gefördert.

Lage

Die Abteilung für Neonatologie befindet sich in der Nähe des Kreißsaales im 1. Stock zwischen der Klinik Bohler und dem Hôpital Kirchberg.

Empfehlungen

  • Aus Sicherheitsgründen ist die Abteilung nicht frei zugänglich. Sie müssen an der Tür klingeln, und ein Teammitglied wird Ihnen die Tür öffnen.
  • Die Hygienemaßnahmen sind in der Neonatologie besonders wichtig. Sie werden gebeten, Ihre persönlichen Gegenstände in den dafür vorgesehenen Spind zu legen und Ihre Hände unmittelbar nach Betreten der Abteilung zu waschen.
  • Wir bitten Sie, keine anderen Betten und Babys zu berühren, bei Ihrem eigenen Kind zu bleiben und nicht in anderen Zimmern umherzugehen.
  • Ihr Kind und die anderen Patienten benötigen viel Ruhe und Erholung.
  • Die Nutzung Ihres Mobiltelefons sollte auf das Notwendigste beschränkt sein.

Besuche

Eltern

In der Abteilung für Neonatologie der Hôpitaux Robert Schuman sind Eltern täglich rund um die Uhr willkommen. Sie können also Ihr Baby, wann immer Sie möchten und ohne Zeitbegrenzung besuchen.

Geschwister

Ein Besuch von Geschwistern kann nach Rücksprache mit dem Pflegeteam ermöglicht werden.

Andere Verwandte und Freunde

Nach Rücksprache mit dem Pflegeteam wird anderen Besuchern in begrenzter Personenanzahl der Zutritt zur Abteilung gestattet. Die Besuche sind ab 15 Uhr möglich und dürfen maximal eine Stunde dauern. Es sind pro Tag höchstens zwei Personen erlaubt.

Im Falle von Zweifeln hinsichtlich einer potenziell ansteckenden Infektion für das Baby ist es ratsam, dies mit dem Team zu besprechen. Die Besucher müssen sich bei ihrem Besuch an die gleichen Regeln halten wie die Eltern.

Ein interdisziplinäres Team

Die tägliche Versorgung Ihres Babys wird von unseren Fachärzten für Pädiatrie und Neonatologie, sowie unseren spezialisierten Pflegefachkräften sichergestellt.

Während des gesamten Aufenthalts Ihres Babys stehen verschiedene Fachkräfte zur Verfügung (Stillberaterinnen, Physiotherapeuten, Psychologen, Pflegefachkräfte für frühe Eltern-Kind-Bindung, usw.), die bei Bedarf ihre Unterstützung anbieten.

DIE GRUNDLAGE UNSERER VERSORGUNGSMASSNAHMEN

Das Baby steht im Zentrum unserer Versorgung

Elternschaft

  • Uneingeschränkter Zutritt zur Abteilung für Eltern
  • Aktive Mitwirkung an der Versorgung ihres Neugeborenen
  • Entwicklung elterlicher Kompetenzen
  • Unterstützung beim Erwerb der Selbstständigkeit

Eltern und das Betreuerteam arbeiten zusammen

Interdisziplinäre Versorgung

  • Pädiater – Neonatologen
  • Pädiatrische Pflegefachkräfte
  • Kinderchirurgen
  • Physiotherapeuten
  • Sozialarbeiterinnen Psychologen Stillberaterinnen
  • Pflegefachkräfte für frühe Eltern-Kind-Bindung

Stillen/ Flaschenernährung

  • Information
  • Respekt der Entscheidungen
  • Unterstützung
  • Begleitung

Hautkontakt

  • Ermutigung
  • Frühzeitiger Beginn
  • Erleichterung
  • Förderung
  • Sicherheit

Respektvolle Behandlung

  • Zusammenlegung der Behandlungsmaßnahmen
  • Angemessene Akustik und Lichtverhältnisse im Umfeld
  • Individuell angepasste Pflege entsprechend den Bedürfnissen jedes Babys
  • Angepasste Lagerung
  • Ungestörter Schlaf

Informationen erhalten

Sie können sich Tag und Nacht an die Abteilung wenden, um Neuigkeiten von Ihrem Baby zu erfahren. Die für seine Versorgung zuständige Pflegefachkraft ist an die Schweigepflicht gebunden und nur die Eltern erhalten diese Informationen.

Untersuchungen

Im Rahmen der Aufnahme Ihres Babys in die Neonatologie werden verschiedene Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt, wie zum Beispiel Blutuntersuchungen, Ultraschalluntersuchungen, pflegerische Maßnahmen, ein Hörtest usw.

Visite des Kinderarztes

Die Visite des Kinderarztes erfolgt jeden Morgen zwischen 9 Uhr und 10 Uhr. Sie können während oder nach der Visite mit dem Arzt sprechen, um Informationen über den Gesundheitszustand und die Entwicklung Ihres Kindes zu erhalten. Bei dieser Gelegenheit beantwortet der Arzt auch Ihre Fragen.

Mitwirkung an der Versorgung

Die Eltern-Kind-Bindung ist von wesentlicher Bedeutung. Sobald es möglich ist, können Sie sich um Ihr Baby kümmern. Nach und nach werden Sie aufgefordert, unter der Anleitung des Pflegeteams die Versorgung zu übernehmen.

Entwicklungsbezogene Pflege

Schlaf
Ihr Baby braucht viel Schlaf. Mitunter schläft es bis zu 22 Stunden pro Tag. Diese Schlafphasen dienen dem Wachstum und der Erholung von Außenreizen und Behandlungsmaßnahmen. Deshalb ist es wichtig, den Schlaf Ihres Kindes möglichst nicht zu stören.

Angepasste Umgebung
Akustische und visuelle Reize sind für frühgeborene und/oder empfindliche Babys extrem anstrengend. Deshalb werden in der Abteilung für Neonatologie Geräusche und Licht gedämpft.

Schmerzen – Unbehagen
Um das Schmerzempfinden bei Ihrem Baby zu verringern, wird bei bestimmten Behandlungen das Anlegen an der Brust oder die Verabreichung einer süßen Lösung vorgeschlagen.

Beruhigung
Sie können Ihrem Baby ein Tuch oder ein kleines „Kuscheltier“ mitbringen, das Sie vorher gewaschen und eventuell an ihrem Körper getragen haben. Es kann in die Nähe seines Kopfes gelegt werden, damit es sich an Ihre Anwesenheit erinnert.

Zeichnungen von Geschwistern können als Blickfang für Ihr Baby in der Umgebung des Brutkastens oder des Bettes angebracht werden.

Ein kleiner Krake namens „Ocki“ kann Ihrem Neugeborenen zur Verfügung gestellt werden. Die Tentakeln, an denen es sich festklammern kann, erinnern es an die Nabelschnur und helfen ihm, sich zu beruhigen.

Auch eine CD mit Ihren Stimmen oder sanfter Musik kann ihm Geborgenheit vermitteln.

Stillen/Flaschenernährung
Wir fördern und unterstützten das Stillen, respektieren aber gleichzeitig Ihre Entscheidung, wenn diese zugunsten der Flaschenernährung ausfällt.

Mitunter braucht Ihr Baby Zeit, um die Koordination des Saug-, Atmungs- und Schluckvorgangs zu erlernen. Daher ist es normal, dass die Einführung der Ernährung allmählich erfolgt.

Das Pflegeteam sowie die Stillberaterinnen werden Sie während des gesamten Aufenthalts anleiten, informieren, unterstützen und begleiten.

Hautkontakt
Die Tragetechnik mit Hautkontakt ist wichtig für die Entwicklung Ihres Babys. Sie bietet ihm Gelegenheit Ihre Stimme, Ihren Geruch und Ihren Herzschlag wahrzunehmen und von Ihnen gewärmt zu werden, während Sie die Möglichkeit haben, es erstmals zu liebkosen.

Der Haut-zu-Haut-Kontakt ermöglicht es Ihrem Baby, all seine Sinne zu aktivieren und das Wohlbefinden für Sie beide zu fördern.

Planen Sie genügend Zeit dafür ein (mindestens ein bis zwei Stunden), damit Sie und Ihr Kind diese Zweisamkeit uneingeschränkt genießen können.

Sturzprävention
Seien Sie wachsam bezüglich der Gefahr von Stürzen für Ihr Baby.

  • Bei jedem Transport außerhalb des Zimmers befindet sich das Neugeborene in seiner Wiege in waagerechter Position.
  • Auf dem Wickeltisch entfernt sich Ihre Hand niemals vom Neugeborenen.
  • Klappen Sie die Bettgitter hoch oder schließen Sie die Klappen des Brutkastens, sobald Sie sich entfernen.
  • Denken Sie bevor Sie nachhause gehen daran, gemeinsam mit uns die Positionierung Ihres Neugeborenen in der Babyschale zu überprüfen.
  • Geben Sie acht, damit Sie sperrige Gegenstände und Stromkabel nicht übersehen.
  • Wenn Sie mit Ihrem Baby die Känguru-Position einnehmen, denken Sie daran, Ihren Relax-Sessel richtig auszuklappen und nach dem Aufstehen wieder zusammenzuklappen.
  • Aktivieren sie die Bremsen des Bettes, des Brutkastens und des Relax-Sessels.
  • Rufen Sie die Pflegefachkräfte, wenn Sie erstmals die Känguru-Position einnehmen.
  • Wenn Sie müde werden, legen Sie das Neugeborene in seine Wiege / den Brutkasten und ruhen Sie sich aus.
  • Wir empfehlen Ihnen das Tragen geschlossener Schuhe ohne Absätze, wenn Sie unterwegs sind.

Andenken
Wir schenken Ihnen ein Fotoalbum mit dem Titel „Erzähl mir meine Geschichte“. Es soll Sie begleiten und Ihnen die Möglichkeit geben, jeden wichtigen Schritt des Aufenthalts festzuhalten. Bei Ihrer Entlassung überreichen wir Ihnen eine kleine „Erinnerungsbox“ mit den Gegenständen, die Ihrem Baby gehört haben.

Die Entlassung
Die Aufenthaltsdauer Ihres Kindes hängt vom Grad der Frühgeburtlichkeit, von der Entwicklung seines Gesundheitszustands und seiner Autonomie im Bezug auf seine Hauptbedürfnisse wie Ernährung, Atmung und Temperaturregulierung ab. Die Entlassung wird vom Arzt genehmigt.

Wenn Sie weitere Informationen über die Abteilung für Neonatologie wünschen, dürfen Sie sich jederzeit an unser Team wenden und unsere Patientenplattform „Acteur de ma santé“ besuchen.

CHARTA DES STATIONÄR BEHANDELTEN KINDES*

Die HRS verpflichten sich gegenüber den Kindern im Alter von 0 bis 16 Jahren (bei Bedarf bis 18 Jahren), sowie gegenüber ihren Eltern zu Folgendem:

Stationäre Aufnahme unter Einhaltung ethischer Prinzipien

  • Die stationäre Aufnahme eines Kindes erfolgt unter der Voraussetzung, dass sein körperlicher und/oder psychischer Gesundheitszustand und/oder seine soziale Situation dies verlangt.
  • Für eine Dauer, die der Situation entspricht.
  • Unter Achtung der Religion, der Überzeugungen, der Kultur des Kindes und seiner Eltern.

Bereitstellung einer kindgerechten Umgebung

  • Seine Unterbringung erfolgt auf einer Behandlungsstation, die für sein Alter und seine Erkrankung geeignet ist.
  • Die Ausstattungen und Geräte sind spezifisch, alters- und situationsgerecht.
  • Spielerische und pädagogische Aktivitäten werden kostenlos angeboten.

Förderung der Anwesenheit eines Angehörigen während des Klinikaufenthalts

  • Bei Schwierigkeiten bemühen wir uns um Lösungen.
  • Übernachtungen eines Angehörigen werden ermöglicht.
  • Sofern keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, werden Besuche ohne Altersbegrenzung gestattet.

Durchführung von Versorgungsmaßnahmen, die auf den medizinischen Bedarf des Kindes abgestimmt sind

  • Untersuchungen, Behandlungsmaßnahmen und EingriŠe, die ein unnötiges Risiko für das Kind darstellen, werden ausgeschlossen.
  • Unser berufliches Wissen gründet auf den neuesten wissenschaftlichen Empfehlungen auf nationaler und internationaler Ebene.

Aufbau einer engen Zusammenarbeit mit dem Kind und seinen Eltern bei den Versorgungsmaßnahmen

  • Verständliche Informationen für Eltern und Kind im Bezug auf seinen Aufenthalt, seinen Gesundheitszustand, seine Untersuchungen, seine Behandlungsmaßnahmen und seine Entlassung werden vermittelt.
  • Eltern und Kind werden über die Entwicklung der Behandlung auf dem Laufenden gehalten.
  • Eltern und Kind werden als Partner bei der Behandlung betrachtet.

Gewährleistung einer erstklassigen und durchgängigen Versorgung

  • Die Behandlungsmaßnahmen werden durchgängig von qualifiziertem Personal gewährleistet. Bei Bedarf steht ein multidisziplinäres Team zur Verfügung.
  • Das Kind und seine Angehörigen werden in allen Situationen begleitet und unterstützt.
  • Das Lebensende und die Begleitung werden durch eine spezifische, professionelle und menschliche Betreuung gewährleistet.

Begrenzung von Leidenssituationen und ihren körperlichen, psychischen oder emotionalen Auswirkungen

  • Diese Situationen werden soweit wie möglich vorhergesehen und es werden Mittel bereitgestellt, um ihnen zu begegnen.
  • In diesem Zusammenhang wird eine individualisierte Versorgung ausgearbeitet und umgesetzt.
  • Die Politik unserer Einrichtung sieht Maßnahmen einer kontinuierlichen Verbesserung vor.

Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse des Neugeborenen und seiner Angehörigen

  • Die Bindung zwischen dem Neugeborenen und seinen Eltern wird gefördert.
  • Das Stillen wird unterstützt, während zugleich eine Entscheidung für die Flaschenernährung oder Zwiemilchernährung urteilsfrei respektiert wird.
  • Die Begleitung der Elternschaft ist ein ständiges Ziel.